Antiquariat Büchel-Baur

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Bücher des 17. Jahrhunderts

[Alte Juristerei, Juridica, historische Einbände]

[Philosophie, Naturwissenschaften, Musiktheorie]

 

BIDERMANN, Jacob
... Epigrammatum libri tres.

Dillingen, Melchior Algeyer 1620.

12°. (4) Bll., 224 Ss., (7) Ss. (von 9: ohne das letzte Bl. Register); ohne die letzten 4 weißen Bll.

Pergamenteinband d. Zt. (nachgedunkelt, berieben, Ecken und Kanten beschädigt, Rücken fehlt).

Erstausgabe. Sehr selten.

Jacob Bidermann (1578 Ehingen/Donau - 1639 Rom) gehört zu den wichtigsten Autoren der Gegenreformation und gilt als Hauptvertreter des Jesuitendramas. Er machte früh im Jesuitenorden Karriere: ab 1606 lehrte er am Jesuitenkolleg in München, 1615 erhielt er eine Theologie-Professur in Dillingen, 1626 schließlich wurde er als Ordenstheologe und Bücherzensor nach Rom berufen.

Seine Sammlung von Sinnsprüchen erfuhr noch im Jahr der Erstausgabe verschiedene Nachdrucke und wurde bis ins 18. Jahrhundert immer wieder aufgelegt.

Titel mit altem Besitzereintrag (Salem). Beide Spiegel beschädigt, Einband-Vorderdeckel etwa zu 3/4 gelöst. Durchgehend leicht gebräunt, nur unwesentlich fleckig. Blätter häufig mit Knicken in den Ecken, ab und zu mit Randschäden oder kleinen Einrissen (Text in der Regel nicht tangiert).

Dünnhaupt 2 19.1; VD17 14:641818Y (mit 3 Belegexemplaren); nicht bei Faber du Faur.

Best. Nr.: 669 /  800,00 EUR

 

[Gegenreformation, Jesuiten]

zzgl. Versandkosten (National: 4,25 EUR [Standard], 19,90 EUR [Express] / EU 14,99 EUR [S], 78,90 EUR [E] / sonstiges Europa 28,99 EUR [S], 67,90 EUR [E] / Welt 34,99 EUR [S], 67,90 EUR  [E])

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DESCARTES, René
Discours de la Methode pour bien conduire sa raison, & chercher la verité dans les Sciences. Plus La Dioptrique, les Meteores, la Mechanique, et la Musique, Qui sont des essais de cette Methode...

Paris, Angot 1668.

4°. 303 [recte: 305] Ss., (23) Ss., 127 Ss., (1) S. Mit mehrfach wiederholter Druckermarke und zahlreichen Textholzschnitten.

Leder d. Zt. (Rücken unter Verwendung des alten Materials erneuert; Ecken restauriert) mit Rücken und Stehkantenvergoldung, goldgeprägter Rückentitel.

Dritte Ausgabe des Discours, erste der Mechanik und erste französische der Musiktheorie; zugleich erste in dieser Zusammenstellung. Guibert bezeichnet diese Ausgabe des Discours als dritte; dabei zählt er die von 1657, die nur in 2 Exx. bekannt ist, nicht mit.

Der 1637 erstmals erschienene Discours le la methode - nicht zuletzt unter dem Eindruck der Verurteilung Galileis 1632 erfolgte die Publikation anonym - gilt als das erste französisch geschriebene wissenschaftlich-philosophische Werk. Es ist zugleich die Grundlage für rationalistische und mechanistische Welterklärungstheorien des 18. Jahrhunderts wie für spätere scientistische Modelle. In kritischer Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition stellt er im Discours die "individualistische Geste" dieser Tradition gegenüber: In "Buch der Welt" findet das denkende Individuum die Regeln dieser Welt und die des Denkens.

La Dioptrique, les Meteores, la Mechanique und auch die Musiktheorie sind Anwendungen der Methodendiskussion. 1618 hatte Descartes das compendium musicae für den Mathematiker Isaak Beekmann geschrieben und diesem auch das Manuskript geschenkt, verbunden mit der Bitte, es geheim zu halten; die erste Veröffentlichung veranstaltete er 1650. Descartes gilt als der Begründer der "rationalisierten Affektenlehre"; die Musik kann Affekte erzeugen (der Konsonanzgrad der großen Terz und die Synkope beschäftigten ihn in diesem Zusammenhang), die Kenntnis der Musiktheorie gibt Möglichkeiten, diese Affekte dann wieder zu beherrschen. In den Passions de l'âme werden diese Aspekte weiterverfolgt. Neue Vorsätze zusätzlich zu den originalen.

Vorderer originaler Vorsatz mit frühem Besitzvermerk. Mäßig gebräunt, einzelne Bll. etwas stärker, unwesentlich fleckig; ein gut erhaltenes Exemplar. Guibert 18/4, 215 und 185/5; Tchemerzine IV, 312 (La Mechanique).

                                                                                                                        verkauft

 

[Philosophie, Naturwissenschaften, Musiktheorie]

DESCARTES, René
Manes ab ipsomet defensi...Querela Apologetica ad Amplissimum Magistratum Ultrajectinum, Quâ technae, calumniae, mendacia, falsorum testimonium fabricae, aliaque crimina Voetiorum & Dematii, plene reteguntur. Opusculum antea ineditum, nunc verò opponendum quotidianis Voetii & Voetianorum criminationibus... emiserunt.

Vristadii, apud Lancellotum Misopodem...1656. Kl.-4°. (2) Bll., 28 Ss. Mit Holzschnitt-Titelvignette. Erste Einzelausgabe. Außerordentlich selten.

VORGEB.: DERS.: Musicae compendium. Amsterdam, J. Janssonius 1656. Kl.-4°. (2) Bll., 34 Ss., (1) Bl. (weiß). Mit Titelvignette und Zierinitialen in Holzschnitt. 2.(?) Ausg., vor der 1. französischen (Guibert führt noch die Drucke Amsterdam 1653 und Utrecht 1656 an, kann von beiden aber keine Exemplare nachweisen).

VORGEB.: DERS.: Tractatus de homine, et de formatione foetus. Quorum prior Notis perpetuis Ludovici de la Forge, M.D. illustratur. Amsterdam, Elzevier 1677. Kl.-4°. (38) Bll., 239 Ss., (1) S. (weiß). Mit Druckermarke, ca. 50 Textholzschnitten sowie Initialen und Zierstücken in Holzschnitt. 5. lat Ausgabe, erste in der Übersetzung Claude Clerseliers.

Leder d. Zt. (Kapitale, Ecken und Kanten bestoßen, Vordergelenk angerissen, berieben) mit Rückenvergoldung, goldgeprägtem Rückentitel und kleinem Bibliotheksaufkleber.

I: Mit dieser 1645 entstandenen kleinen Schrift, gerichtet an den Magistrat von Utrecht, verteidigt Descartes sich und seine Theorien gegen Vorwürfe von Voetius und Dematius. Gisbert Voetius, einflussreicher calvinistischer Prediger in Utrecht, hatte auf die meditationes de prima philosophia mit dem Vorwurf des Atheismus reagiert.

II: 1618 hatte Descartes das compendium musicae für den Mathematiker Isaak Beekmann geschrieben und diesem auch das Manuskript geschenkt, verbunden mit der Bitte, es geheim zu halten; die erste Veröffentlichung veranstaltete er 1650. Descartes gilt als der Begründer der "rationalisierten Affektenlehre"; die Musik kann Affekte erzeugen (der Konsonanzgrad der großen Terz und die Synkope beschäftigten ihn in diesem Zusammenhang), die Kenntnis der Musiktheorie gibt Möglichkeiten, diese Affekte dann wieder zu beherrschen. In den Passions de l'âme werden diese Aspekte weiterverfolgt.

III: "Die Einzelheiten seiner Physiologie entwickelt Descartes vor allem im Traité de l'homme, der Abhandlung vom Menschen, die erst zwölf Jahre nach seinem Tod in lateinischer Übersetzung in Holland und vierzehn Jahre nach seinem Tod im französischen Original in Frankreich erschien. Dieses Buch erklärt die Funktionen der Körpermaschine ... rein mechanisch bis in die kleinsten Details. Gehen und Schlucken, Schmecken und Riechen, Hören und Greifen, Verdauen und Sehen - alles läßt sich in diesem System physikalisch erklären, ohne daß man zur Einführung der nach Descartes überhaupt nichts erklärenden, sondern die sogenannten Organismen lediglich mystifizierenden und dadurch dem Zugriff der Wissenschaft entziehenden Hypothese genötigt wäre, es gebe in der Biologie ‚Seele' oder ‚Leben', die man nicht mit den Gesetzen der anorganischen Welt erklären könnte. Fast alle physiologischen Thesen,...die man bei Descartes entdeckt, haben sich als irrig erwiesen; aber selten waren Irrtümer so fruchtbar: der Fortschritt der Medizin hat über den Cartesianismus geführt" (R. Specht, Descartes. Reinbeck 81998, S. 112).

Spiegel leimschattig; durchgehend leicht gebräunt, verschiedene Bll. auch stark, tls. braunfleckig.

I: Guibert 191; nicht bei Tchemerzine. II: Guibert 184,4; MGG 3, Sp. 209/10; Tchemerzine IV, 307; Hirsch I 144. III: Guibert 202, 6; Willems 1531.

Best. Nr.: 604 /  4350,00 EUR

 

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Dürer, Albrecht:
Underweysung der messung mit dem zirckel unnd richtscheyd in Linien / ebenen unnd gantzen corporen durch Albrecht Dürer zu samen getzogen unnd zu nutz allen kunst lieb habenden mit zu gehörigen figuren in truck gebracht ...

Gedruckt zu Arnhem ... Bey Johan Janssen Anno 1603. Nach dem Exemplar: Gedruckt zu Nürenberg. Im Jar1525.

Folio. (89) Bll. Mit zahlreichen Diagrammen - inklusive zweier gefalteter Einschlagstreifen - und Illustrationen in Holzschnitt unter Verwendung der originalen Holzstöcke.

Modernes Pergament.

Dieser Nachdruck - zugl. die 4. deutsche Ausgabe der "Underweysung" - hält sich von der Drucktype, dem Seitenumbruch und den Signaturen her an die Vorlage (die Schmuckinitialen weichen am deutlichsten ab), beim Zeilenumbruch nicht immer. Im Jahr des Drucks erschien der Band separat, 1604 wurde er in die "Opera Alberti Dureri ..." als Bd. 1 integriert.

Durchgehend leicht gebräunt, im Schriftspiegel stellenweise etwas stärker, aber sauber. Z. T. längere handschriftliche Ergänzungen/Kommentare eines frühen Besitzers:

- auf Bl. D 6 verso in dem frei gelassenen Raum nach den 4 Zeilen Drucktext mit der ausdrücklichen Ermunterung Dürers zu Ergänzungen;

- nach Bl. N 4 auf zwei handschr. Blättern;

- auf Bl. O 2 verso im unteren Rand;

- auf Bl. Q 2 recte in der unteren weißen Seitenhälfte.

Eine Papierfehlstelle im unteren weißen Rand fachmännisch ergänzt.

VD17 14:082979E ; Bohatta IA5c; vgl. Meder S. 285 f. (ungenau).

 

verkauft  

[Alte Geometrie, Perspektivenlehre, Alte Naturwissenschaften]

[Philosophie, Naturwissenschaften, Musiktheorie, Erstausgaben]

ERASMUS (von) Rot(terdam), Des(iderius).
Morias enkomion (gr.). Stultitiae laus ... Declamatio, Cum commentariis Ger. Listrii & figuris Jo. Holbenii. E codice Academiae Basiliensis...

Basel, J. R. Genath 1676. 8°. (40) Bll., 336 Ss., (6) Bll. Zusätzlicher gestochener Titel, Vignette auf dem Drucktitel, Portrait von Erasmus und 2 Portraits von Holbein, gest. Ansicht von Erasmus' Epitaph, 81 Textkupfer (6 davon als Streifen montiert und gefaltet) von Kaspar Merian ganz oder überwiegend nach H. Holbein d. J. Gestochene Kopf- und Schlussstücke (so komplett). Leder d. 18 Jahrhunderts (Vordergelenk gerissen, Ecken, Kanten und hinteres Gelenk bestoßen) mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückentitel. Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. Der Basler Schulmeister Oswald Myconius vermittelte Holbein, als er im Sommer 1515 nach Basel kam, die Bekanntschaft Frobens, der im selben Jahr eine "Laus stultitiae" - Ausgabe herausgebracht hatte, und die des Erasmus; in Myconius' Exemplar dieser Ausgabe befinden sich die berühmten Randzeichnungen, nach denen die Illustrationen in unserer Ausgabe gestochen sind (heute ist das Original im Besitz der Kunstsammlung der Stadt Basel). Die Zuschreibung der Zeichnungen schwankt (A. Schmid weist Hans Holbein mindestens 78-79 der 82 Illustrationen zu [Kommentar zur Faksimile-Ausgabe, Basel 1931]. "Auf den ersten Blick sieht man, daß diese Randzeichnungen zwar Gelegenheitsarbeiten, aber dem spöttischen Geist des Autors Erasmus zu folgen bemüht sind. Wenn wir in diesen überwiegend übermütigen Bildglossen hier und da Verzeichnungen unschwer erkennen, so ist zu berücksichtigen, daß es sich um Arbeiten eines 18-19jährigen Lernenden handelt, die zudem nicht mit dem Gewicht eines Arbeitsauftrages ausgeführt worden sind. Holbein hatte also noch viel an sich zu arbeiten gehabt, bevor er sich an die sorgfältig bedachten Bilder vom Tode (um 1523) wagen konnte. Andererseits ist der kritische Blick für menschliche Torheiten aller Art bei diesem jungen Künstler erstaunlich. Der Humor des Illuminators ist unverkennbar, denn das Wesentliche an diesen Federzeichnungen sind lustige Einfalle, ausgehend von beiläufigen Bemerkungen des Erasmus" (H. Kunze. Gesch. d. Buchill. in Dtl. im 16. u. 17.Jh. S. 10). Zwei der Originale sind in dieser Ausgabe nicht verwendet, eines mit zwei Figuren wurde zweigeteilt. Erasmus' "Lob der Torheit" steht in seiner Art einzigartig da, weil der Autor nicht den eindeutigen Moralismus anderer Narrensatiren (Narrheit vs. Klugheit) übernimmt, sondern "Torheit" differenziert sieht: Sie ist genau so Teil des Menschen, "Träger menschlichen Lebens und menschlichen Glücks" wie sie zu Schwäche und negativer Bewertung führen kann. Maßstab dieser Bewertung "sind Leben und Glück des Menschen, nicht moralische oder religiöse Normen" (beide Zitate bei Bachorski/Röcke in Glaser, Deutsche Literatur, Bd. 2, S. 209/210). Vorderer Spiegel mit großem Wappen-Exlibris der Adelsbibliothek Arenberg (s. Laloire, E.: Généalogie de la Maison...d'Arenberg. Bruxelles 1940. S. 7/8; gestochen von dem Brüsseler Formschneider E. Vermorcken [Thieme/B. XXXIV, 280], entworfen von A.F.Schoy [Th./B. XXX, 272]), hinterer Spiegel mit weiterem Exlibris und rotem Lacksiegel. Durchgehend leicht, einige Seiten sowie Spiegel und Vorsätze stärker gebräunt, hin und wieder gering fleckig. Drucktitel mit restauriertem Wurmgang im unteren Rand, wenige Bll. mit kleinem Papierdurchbruch im seitlichen Rand bzw. kleinem Wurmgang (Text / Illustration jeweils nicht oder kaum tangiert). Illustrationen unterschiedlich kräftig im Abdruck. Insgesamt ein gut erhaltenes Exemplar. V.d. Haeghen I, 125; Graesse II, 495; Brunet II, 1037; Thieme / Becker XVII, 355 (Holbein) u. XXIV, 413 (K. Merian).

verkauft

 

 

GLAUBER, Johann Rudolph
Furni novi philosophici sive descriptio artis destillatoriae novae; nec non Spirituum, Oleorum Florum, aliorumque Medicamentorum illius beneficio, facillimâ quâdam 6 peculiari viâ è vegetabilibus, animalibus & mineralibus, conficiendorum & quidem magno cum lucro; agens quoque de illorum usu tam chymico quàm medico...

Amsterdam, J. Janssonius 1658. Kl.-8°. 67, (5) Ss. (die beiden letzten weiß). Mit einer gefalteten Kupfertafel.

(ANGEB:) DERS.: Furnorum philosophicorum pars altera, In qua Describitur secundae fornacis proprietas; cuius beneficio destillari possunt omnia volatilia, subtilia & combustibilia; vegetabilia, animalia & mineralia; viâ quâdam incognitâ hactenus & compendiosâ; quâ nihil perditur omninò, sed spiritus etiam subtilissimi capiuntur, quod aliàs per retortas, aliaque vasa fieri nequit. Amsterdam, J. Janssonius 1658. Kl.-8°. 148, (4) Ss.

(ANGEB:) DERS.: Furnorum philosophicorum pars tertia in qua Describitur tertiae fornacis natura , cuius beneficio & quidem absque vesicis & ahenis; aliisque cupreis, ferreis, stanneis & plumbeis instrumentis, spiritus varii vegetabiles ardentes, extracta, olea, salia, &c. Adminiculo autem exigui alicuius instrumenti cuprei, vasorumque ligneorum, ad usus tam chymicos quàm medicos praeparari possunt.

Amsterdam, J. Janssonius 1658. KL.-8°. 55 Ss. Mit 2 gefalteten Kupfertafeln.

(ANGEB:) DERS.: Fornacum philosophicarum pars quarta, Continens Descriptionem Fornacis Quartae, cuius beneficio Mineralia & Metalla probantur & examinantur viâ quâdam compendiosiore, quàm hactenus modo illo vulgari; item Metallorum separationem vi fusionis; aliaque necessaria vi fusionis perpetranda. Utilißima Chymicis, Mineralium probatoribus & fossoribus. Amsterdam, J. Janssonius 1658. Kl.-8°. 83, (5) Ss. (die letzten 3 weiß). Mit einem ganzseitigen Textholzschnitt.

(ANGEB:) DERS.: Fornacum philosophicarum pars quinta. Ubi agitur de natura Quintae Fornacis mirabili; ut & de instrumentorum & materialium ad praedictos 4. Furnos pertinentium, praeparatione facili. Utilißima Medicinae Hermeticae sectatoribus. (- Appendix).

Amsterdam, J. Janssonius 1651. Kl.-8°. 54 Ss., (1) Bl. (weiß). Mit 7, teils ganzseitigen Textholzschnitten.

(ANGEB:) DERS.: Annotationes in appendicem quintae Partis Fornacum Philosophicarum, ubi de variis agitur Secretis utilissimis, optimis & incognitis, incredulorum & naturalium Secretorum ignarorum gratiâ publicatae. Amsterdam, J. Janssonius 1658. Kl.-8°. 72 Ss.

Kalbsleder d. Zt. (berieben, bestoßen, Rücken mit größeren Läsuren und Fehlstellen, Kapitale defekt) mit Rückenvergoldung und Resten von goldgeprägtem Rückentitel.

Mischexemplar: Teil 5 erste lat., Teile I - IV + Annotationes zweite lateinische Ausgabe. Sechs Teile in 1 Bd. In dieser Vollständigkeit mit sämtlichen Tafeln selten.

Glauber (1603/4 - ca, 1670) eignete sich als Autodidakt und auf ausgedehnten Reisen umfassende chemische Kenntnisse an, ab 1648 betrieb er in Amsterdam ein Laboratorium. Die vorliegende Schrift gilt als sein wissenschaftliches Hauptwerk (Ferguson: "This is certainly one of the most remarkable books on chemistry of the seventeenth century"), in dem er seine Entdeckungen über die Mineralsäuren, die Chlorverbindungen, Nitrate, Sulfate u.v.a. publizierte.

Oberer Rand knapp beschnitten, dadurch bei einigen Bll. die Kopfzeile tangiert. Durchgehend leicht braun- oder stockfleckig.

Dünnhaupt 7.II.2 (Teil V: 7.II.1). Sotheran I, 1560 (inkompl.). Vgl. Ferguson 324 (zur Ausg. 1651). Nicht bei Duveen.

Best. Nr.: 154  / 2200,00 EUR

 

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[Alte Juristerei, Juridica, historische Einbände]

[Renaissance, illustrierte Bücher, Satire]

OPITZ, Martin.
Weltliche Poemata(.) Zum Viertenmal vermehret vnd vbersehen herraus geben.

Frankfurt, Götz 1644. Zwei Teile (Tl.1 o.J., Tl. 2 datiert). 8°. (15) Bll. (von 16: ohne den emblematischen Kupfertitel), 573, (3) Ss. (die letzten 3 weiß); Titel (in typogr. Zierrahmen), S. 3-464 (recte 384: die Paginierung springt von S. 192 auf 273). Teil 1 Titelauflage der 4. Ausg., Teil 2 vierte Ausg. Angeb.: Ders: Florilegium variorum epigrammatum. Mart. Opitius ex vestustis ac recentioribus Poetis congessit & versibus Germanicis reddidit. Frankfurt, Hoffmann für Götz 1644. 8°. 46 Ss., (1) Bl. (weiß). Mit Holzschnitt - Titelvignette. Dritte rechtmäßige Ausgabe. Angeb.: Ders.: Geistliche Poemata, Von jhm selbst anjetzo zusammengelesen verbessert vnd absonderlich herauß gegeben. (Breslau), Müllers Erben 1638. 8°. 408 Ss. Mit Holzschnitt - Titelvignette. Erste Ausgabe dieser Sammlung. Pergament d. Zt. (stark gebräunt, etwas fleckig) mit handschriftl. Rückenschild (etwas beschädigt). Die Bedeutung von Martin Opitz (1597 - 1639) liegt nicht zuletzt darin, dass er mit seinen Gedichtsammlungen nachweisen will, dass die deutsche Sprache die gleichen poetischen Qualitäten hat wie andere große Kultursprachen; damit leistet er einen ganz wesentlichen Beitrag zur Emanzipation des Deutschen gegenüber dem Lateinischen; zugleich legt er wichtige Grundlagen dafür, dass das Deutsche sich auch wirklich zu einer Literatursprache entwickelt. Seine Gedichtsammlungen verstehen sich als Muster; deshalb enthalten sie verschiedene Gattungen. Ganz zeittypisch orientieren sie sich an großen Vorbildern: Opitz war von der Lehrbarkeit der Kunstformen überzeugt, die "imitatio" von Vorbildern spielt deshalb eine viel größere Rolle als ein Dichterindividuum. Das "Florilegium" ist eine Sammlung griechischer und lateinischer (auch mittelalterlicher) Epigramme, mit den geistlichen und weltlichen "Poemata" umfaßt diese Ausgabe den größten Teil Opitzscher Lyrik. Gestochenes Exlibris. Vorderer Vorsatz mit alt handschriftl., aber inkorrekt notiertem Titel und Erscheinungsjahr von Text 1, Teil 1. Hinterer Vorsatz ebenfalls mit alten handschriftlichen Eintragungen. Durchgehend mäßig gebräunt, einige Lagen stärker. Verschiedene Lagen mit Wurmfraßspuren an obere bzw. unterer Ecke (Text kaum tangierend), tls. auch am seitlichen Rand, und hier mit leichtem Text- oder Buchstabenverlust. Hin und wieder mit geringen Randschäden, gegen Ende zunehmender Wasserrand; ab und an mit Stockflecken. Insgesamt ein ordentliches Exemplar. I: Dünnhaupt 9; Faber du Faur I, 228; Goed. III, 49, 94. II: Dünnhaupt 186.I.4; Faber du Faur I, 225; Goed. III, 49, 85 c. III: Dünnhaupt 5.I; Faber du Faur I, 223; Goed. III, 49, 84 b.

Best. Nr.: 132  / 820,00 EUR

 

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[Alte Juristerei, Juridica, historische Einbände]

[Literatur des Barock, Erstausgaben, Lyrik]

REGINO vom Prüm - HILDEBRAND, Joachim
De disciplina ecclesiastica veterum, praesertim Germanorum Libri duo, Quorum alter CLERICOS, alter LAICOS informat...Nunc primum vetusto membranaceo MS Bibliothecae Iuliae typis excusi... (hg. von Joachim Hildebrand).

Helmstedt, H. Müller 1659. 4°. (201) Bll. (statt 193: die Lagen Ii und Kk doppelt eingebunden). Gegenüber den Kollationsangaben im VD 17 (189 Bll.) ist in unserem Exemplar eine Lage 1Hh 4 enthalten, mit Auszügen aus Bestimmungen des Konzils von Toledo die Juden betreffend. In einem eigenen Vorwort an den Leser erläutert der Herausgeber, dass dieser Teil in zwei Manuskripten, die ihm vorlägen (dem Helmstädter und dem Mainzer), nicht vorhanden seien und erst in einem dritten, dem Wiener, gefunden worden wären. (Angeb.): HILDEBRAND, Joachim: De natalitiis veterum sacris et profanis libellus i natalem octogesimum tertiam Principis supra laudem positi Augusti Ducis Brunsv. et Luneb. ...Helmstedt, H. Müller 1661. 4°. (2) Bll., 89, (3) Ss. (Angeb.): HILDEBRAND, Joachim: ... De nuptiis veterum christianorum libellus. Helmstedt, H. Müller 1661. 4°. (68) Bll. (Angeb.): HILDEBRAND, Joachim: Veteris ecclesiae, martyrum inprimis et SS. patrum Ars bene moriendi variis circa aegrotos sacris antiquitatibus, et morientium dictis factisque memorabilibus, cum tota veterum circa moribundos praxi... Helmstedt, H. Müller 1661. 4°. (4) Bll., 232 Ss., (8) Bll. (Angeb.): HILDEBRAND, Joachim: ... De priscae et primitivae Ecclesiae sacris publicis, templis et diebus festis. Enchiridion collectum ... Helmstedt, H. Müller 1652. Pergament d. 18. Jahrhunderts (fleckig, nachgedunkelt, RD mit kleineren Wasserflecken) mit blindgepressten Stehkantenfileten (vermutlich ist das hintere Gelenk - wohl zwecks Entnahme eines weiteren Beibandes - offen gewesen und sehr professionell wieder geschlossen worden; dadurch, dass der Rücken nicht verkürzt wurde, sind die Fileten aus der ursprünglichen symmetrischen Anordnung verrutscht und an der Vorderkante nicht mehr sichtbar) und handgeschr. Rückentitel und Bibliotheksnummer; ohne die Bindebänder. I: Erste Ausgabe; in dieser Vollständigkeit sehr selten. II: Erste Ausgabe, einer von 4 im VD17 verzeichneten Paralleldrucken, dort aber mit falscher Kollationsangabe. III: Erste Ausgabe, einer von 3 im VD17 verzeichneten Paralleldrucken. IV: Erste Ausgabe, einer von 3 im VD17 verzeichneten Paralleldrucken. V: Erste Ausgabe, einer von 5 im VD17 verzeichneten Paralleldrucken. I: Kirchenrechtssammlungen, d.h. damals v.a. Konzilsbeschlüsse und Exzerpte aus Papstbriefen, gibt es in der kath. Kirche seit Beginn des 6. Jahrhunderts, zunächst chronologisch, dann systematisch geordnet. Reginos Sendbuch - um 900 n. Chr. entstanden und dem Bischof Hatto von Mainz gewidmet - versteht sich als Begleitbuch für die Visitationsreisen des Bischofs. Ein erster Teil besteht aus Rechtssätzen über die Kleriker, vorangestellt ein Katalog von 96 Fragen, die den visitierten Priestern zu stellen waren; im zweiten Teil geht es um die Laien, hier ausgehend von 86 Fragen. Es werden "nicht nur der Zustand der Kirche und ihrer Einrichtungen und das Leben der an ihr tätigen Geistlichen untersucht, sondern auch die religiöse Praxis der Laien und ihre Delikte, vor allem das Ehe- und Geschlechtsleben, Totschlag und Diebstahl" (Hartmann S. 1). Dabei "ist neben dem alten kirchlichen Recht auch das fränkische Recht des 9. Jahrhunderts stark benutzt: Regino betont die besonderen Notwendigkeiten seiner Zeit, die es unmöglich machten, sich allein auf alte Rechtssätze zu stützen; er verficht daneben mit Nachdruck die Gültigkeit fränkischer Gewohnheiten; denn die Kirche sei eins im Glauben, aber nicht im Brauch" (Buchner in Wattenbach/Levison, Beiheft S. 76). II: Joachim Hildebrand (1623 - 1691), von Haus aus Altphilologe und Orientalist mit umfassenden Sprachkenntnissen, erhielt 1648 den Lehrstuhl für Theologie an der Universität Helmstedt; sein Hauptinteresse lag hier auf der Herausgabe und Aufbereitung alten theologischen Schrifttums. In diesem Zusammenhang steht auch die Publizierung des Sendehandbuchs Reginos. Die übrigen in diesem Band versammelten Schriften Hildebrands gehören zu seinen zahlreichen gelehrten kirchengeschichtlichen Abhandlungen, die erste zugleich als Geburtstagsgabe an den Herzog von Braunschweig und Lüneburg (Über weltliche und sakrale Feiertage, über frühchristliche Hochzeitsbräuche, über die Kunst in Würde zu sterben, über frühkirchliche Festtage, Kirchen sowie öffentliche Kulthandlungen). Beide Gelenke leicht angerissen, beide Spiegel und der vordere Vorsatz mit Wurmfraßspuren, vorderer Spiegel, Titel verso und letztes Bl. recto mit kleinen Bibliotheksstempel, vorderer Spiegel und Titel verso zusätzlich mit handschr. Standnummer; vorderer Vorsatz recto und verso mit handschr. Einträgen (recto von älterer Hand), Reginos Text bzw. den gesamten Sammelband betreffend. 1 Bl. mit restauriertem Papierschaden (Text nicht tangiert), 3 Bll. mit größerem Wasserrand, stellenweise fingerfleckig; ansonsten papierbedingt unterschiedlich gebräunt, verschiedene Lagen stark. I: VD 17, 1:010449B; Potthast S. 957; Wasserschleben S. XVIII. II: VD 17, 12:171679H (vgl. Fingerprint und Titel). III: VD 17, 23:250027U (vgl. Fingerprint). IV: VD 17, 3:008887R (vgl. Satzvarianten). V: VD 17, 3:008903P (vgl. Satzvarianten).

verkauft

  

[Alte Juristerei, Juridica, historische Einbände]

[Kirchengeschichte, Erstausgaben, Alte Theologie]

SLEIDANUS [i.e. Philippi], Johannes
De quattuor summis imperiis, libri tresin gratiam juventutis confecti: Nunc denuo accurate recogniti, & es veritate historica emendati: Indicatis simul auctorum locis, quibus Sleidanus usus est, & monstratis materiarum sedibus Quibus & studio Henrici Maibomii Poetae Caesarii...

(Wittenberg), A. Boreck für Cl. Berger, 1622. 12°. (22) Bll., 489 Ss., (43) Ss. Pergament d. Zt. (fleckig) mit blindgepressten Deckelfileten und handgeschriebenem Rückenschildchen (Randschäden / etwas Textverlust).Ausgehend von der "Translatio imperii" des Buches Daniel im Alten Testament unterteilt Sleidanus den Geschichtsverlauf in die vier Reiche Babylonier, Perser, Griechen und Römer (letzteres reicht bis in seine Gegenwart, bis zu Karl V.); praktische Gesichtspunkte ergaben die Strukturierung in drei Bücher (die Zäsuren markieren Cäsar und Karl d. Gr.). neben den Historikers des klassischen Altertums und - soweit sie im Druck vorlagen - mittelalterlichen Geschichtsschreibern benutzte der Autor zahlreiche urkundliche Quellen (Reichs- gesetzte, Papstbriefe, Konzilsakten etc. S. Friedensburg S. 71). "Es mag wenige Kompendien geringen Umfangs von so gründlicher Arbeit geben" (L. v. Ranke, Deutsche Geschichte, Neudr. 1933, Bd. V, S. 301 f.). Titel rot und schwarz gedruckt. Verschiedentlich minimale Randschäden (Einrisse, Papierdurchbrüche), nur gelegentlich einzelne Buchstaben tangierend. Durchgehend mäßig gebräunt, aber sauber. V. d. Vekene (Sleidanus) D/a 023 (mit nur 5 Beleg-Exx.); VD17 12:207023C.

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[Helvetica, Schweizer Ansichten

VILLEGAS (SELVAGO), Alonso
Il perfetto leggendario della vita, e fatti di N. Sig. Giesu Christo e di tutti i santi ...

Venedig, Milochi 1659.

4°. (12) Bll., 773 Ss., (3) Ss. (weiß). Mit Titelvignette und kleineren Textholzschnitten.

(Zus. mit:) DERS.: Leggendario delle vite de Santi detti Extravaganti... Venedig, Milochi 1659.

4°. 208 Ss. Mit Titelvignette und kleineren Textholzschnitten.

Pergamentband d. Zt. (gebräunt, fleckig, lichtrandig), ohne die Bindebänder.

Übersetzung ins Italienische aus Villegas "Flos Sanctorum". Alonso de Villegas Selvago (1533-1603), Theologieprofessor in seiner Heimatstadt Toledo, schuf mit dem Flos Sanctorum eine sehr populär gewordene Übersetzung der Legenda Aurea des Jacobus de Voragine ins Spanische. Ende des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal erschienen, erlebte das Werk im 17. Jahrhundert zahlreiche Neuauflagen und später auch Erweiterungen sowie Übersetzungen in andere Sprachen.

Titel rot und schwarz gedruckt sowie mit altem handschr. Besitzvermerk (Kloster Wiblingen). Durchgehend mäßig, in einigen Lagen stärker, gebräuntes Exemplar; ab und zu etwas fleckig.

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[Hagiographie, Heiligenlegenden]


 

[Portugiesische Geschichte]

[Topographien, Erstausgaben, illustrierte Bücher]